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Rennberichte
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Race Across the Alps - RATA 2012
22.6. / 23.6.2012
Länge: 533 km
Höhenmeter: ca.14.000
Gesamtrang: 26.
Alles supersauber! Die Weste blieb Weiß!
Wieder ist es soweit und ich darf mit meiner Frau Lydia und meinen
besten Freunden Olli und Pepe im Begleitfahrzeug, ein Extremradrennen
bestreiten.
Bei tollem heißen Wetter starteten 62 Teilnehmer, so viele wie noch
nie, bei der 12. Auflage des Race across the alps, um Punkt 12 Uhr in
Nauders.
Ziel war es, die 533km und knapp 14000 hm, gespickt mit 11 Erhöhungen,
kraftsparend, aber doch so schnell wie möglich zu durchfahren.
Mit meinen schon obligaten Anfangsschwierigkeiten, ging es sehr zäh den
ersten Berg, das Stilfserjoch hoch. Ich konnte einfach keinen Druck
auf das Pedal bringen und Beinkrämpfe plagten mich schon nach 40 km.
Aber da ich über meine Startschwierigkeiten Bescheid wusste, war es
nur wichtig mich den ersten Berg irgendwie hochzukämpfen. Auf 2757m
angekommen, mit Beinkrämpfe runter nach Bormio, weiter zum Gaviapass wo
mein Tritt immer runder wurde und ich einige Zeit wieder gutmachen
konnte. Die Krämpfe endlich ganz verschwunden, ging es zum Apricapass
und dann weiter zu dem von den Teilnehmern am meisten
gefürchtete Mortirolo. Den "Angstpass" super raufgezogen und mir ging
es immer besser.
Ein zweites mal Apricapass und diesmal am Kreisverkehr links abgebogen
in die Schweiz. Also Kette links und rauf auf den nie enden wollenden
Berninapass. Nach 32 km bergauf endlich oben angekommen, ziemlich kühl auf der
Passhöhe, also wieder frische Sachen angezogen und runter weiter zum
Albulapass. Bei der Auffahrt zum Albula fing es leicht zu regnen an
und ganz oben leichtes graupeln. Die Abfahrt sehr gefährlich auf der
nassen, holpprigen Strasse und diesmal durfte ich meinen treuen
Begleitern im Auto, Lydia, Olli und Pepe wegen des dichten Nebels den
Weg ins Tal zeigen.
Unten angekommen weiter nach Davos zum Flüelapass.
Das Race across the Alps ist sehr unberechenbar, da kann es einem lange
gut gehen und oft reicht schon ein falscher Gedanke, nämlich wie weit
das Ziel noch entfernt ist und schon kann er kommen, der Mann mit dem
Hammer. Mittlerweile etwa 20 Stunden unterwegs und schon ist es wieder
passiert, ein falscher Gedanke, dass man zeitmässig etwa einen "Ötztaler"
noch vor sich hat. Gedanken sofort wieder gelöscht, Mentalstärke wieder
hochgefahren und einfach tun was das Hirn sagt, ein Tritt nach dem
anderen und rauf auf den nächsten Riesen der Flüelapass. Meine
Gesundheit diesmal kein Problem, außer dem üblichen, Gehen, Sitzen,
irgendwelche schnelle Bewegungen machen, unmöglich!
So, jetzt noch Ofenpass, Umbrailpass und weiter das zweite mal
Stelvio. Nur noch runter, 48 mal, bei jeder Kehre, sich über die
Kraftfahrer ärgern. Die gefürchteten 30 Kilometer rauf zum
Reschen. Siehe da, ein Wunder ist geschehen Rückenwind von Prad bis
Nauders, dass gab es noch nie!!
Wieder eine sehr emotionale Zieleinfahrt und überglücklich. Nach 28,09
Stunden als 27ster - darüber muss ich mit den Verantwortlichen
noch sprechen :) - von 62. Startern klassiert. Durch das finishen
habe ich meine weiße Weste bewahren können.
Wieder hat sich das ungeschriebene Gesetz bestätigt, ein Drittel
der Teilnehmer hat das Rennen nicht beenden können.
Meine Frau Lydia und meine zwei Freunde Olli und Pepe hatten sich wie
immer perfekt um mich gekümmert, mal mit Essen und Trinken dann wieder
mit motivierenden Worten.
Danke, ohne euch wär es nicht zu schaffen und man könnte auch nicht
Einen von euch gegen jemanden anderen tauschen!
Das schöne am Extremradsport ist die Kollegialität unter den Fahrern.
Da gibt es kein böses Wort oder Neid, es wird gegenseitig geholfen, egal
ob technische oder körperliche Probleme. So hat sich mein Begleitteam
um einen Schweizer mit nur einem Arm gekümmert, als er gestürzt ist,
hat ihn wieder das Rad repariert und auf das selbige geholfen. Oder,
ich mich mit einem Italiener einige Pässe hochgekämpft habe ohne ein
Wort zu wechseln, nur ein gegenseitiges respektierendes Lächeln.
Gefühlt haben wir uns wie zwei "Tour de France" Stars die um ein
Bergtrikot kämpfen. Mittlerweile sind wir befreundet.
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24h Radmarathon Grieskirchen 2012
07.7.- 08.7.2012
Rundenlänge: 21,5 km
Höhenmeter/Runde: 180
Absolvierte Runden / KM / HM: 35 Runden / 752,5 km / 6.300 HM
Gesamtrang: 9
Wenn Rennfahren zur Nebensache wird...
...aber nur weil die Stimmung in Grieskirchen einfach wieder genial
war. Man sagt, ein Mann muss ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und
ein Kind zeugen, ich sage ein Mann der radfahren leidenschaftlich
betreibt muss mindestens einmal das 24h Radrennen in Grieskirchen
miterlebt haben. Ich habe ja schon des öfteren von der Gastfreundschaft
der Oberösterreicher speziell der Grieskirchner und seinen
Nachbargemeinden geschwärmt. Aber dass es jedes Jahr eine Steigerung
an Menschlichkeit und Zuvorkommenheit gibt, haben wir, die üblichen
Verdächtigen, Lydia, Pepe und Christine und meine Wenigkeit nicht für
möglich gehalten. Es fing schon an, als uns Sonja und Christian,
mittlerweile Freunde in Oberösterreich, Obdach mit Kost und Logie
angeboten haben.
Dieses Jahr bin ich etwas überraschend an den Start gegangen und somit haben wir keinen
Betreuungsplatz mehr bekommen, kein Wunder bei etwa 1000 Startern
davon ca.130 gemeldeten Solo 24h Radlern. Kurzerhand haben wir uns bei unseren
Freunden Tamara und Marinko, der ebenfalls als Einzelfahrer an den Start
ging, in ihrer Versorgungsstation breit gemacht. Marinko und Ich
haben erkannt dass der uns zugwiesene Platz sehr schlecht und
gefährlich zum Betreuen war. Immerhin durchfährt man den engen
Zielbereich mit über 40 km/h, also nicht optimal um Verpflegung an
sich zu nehmen. Wir beratschlagten was wir tun sollen, die Idee war irgenwo auf der
Strecke unser Lager aufzuschlagen. Also rein ins Auto und Rennstrecke
abfahren. Nicht lang mussten wir suchen, als uns ein Hof mit grossem
Vorplatz ins Auge stach. Wir läuteten an der Tür mit etwas Unbehagen,
denn was würden die Besitzer sagen wenn wir sie so überfallsartig mit
unserem Vorhaben konfrontieren. Nur haben wir eins in diesem Moment
nicht bedacht, wir sind ja in Grieskirchen! Ohne nur eine Sekunde zu
überlegen haben uns die Hausherren gezeigt wo wir uns hinstellen
dürfen aber nicht nur dass, sie haben uns auch noch Strom und ihre
Werkstatttoilette angeboten. Uns blieb der Mund einfach nur offen
stehen. Naja Oberösterreich ist eben anders.
Am Samstag dann der grosse Tag, 12 Uhr Start bei optimalen Radwetter
zur 24 Stundenschleife, die 22 Kilometer und etwa 170 Höhenmeter durch
die Nachbargemeinden von Grieskirchen, sind so oft wie möglich zu
durchfahren. In den Gärten und auf den Terrassen die schon obligate
Feststimmung, ging es für uns Rennfahren mit emorm hohen Tempo los.
Ich konnte mich etwa 4 Stunden in der Spitzengruppe rund um Franz Venier halten
bis dann eine Unachtsamkeit zu einem Sturz führte und weg waren sie.
So zog ich jetzt ein paar Runden alleine durch den Kurs. Von hinten
kam eine Gruppe angerauscht, dann hing ich mich an deren Hinterräder
und es ging wieder ordentlich zur Sache.
Als die Nacht einbrach, wurde es etwas kühler aber immer noch lau. Eine von
Nebelschwaden durchzogene, gespenstische Nacht, aber immer noch tolle
Stimmung in Pollham, die schlafen wohl nie?!
Im Morgengrauen zeichnete sich schon einwenig ab, dass wenn ich
das Tempo beibehalte, sich für mich ein neuer persöhnlicher Rundenrekord
ausgehen würde, hat zumindest mein Team ausgerechtet.
Haben die nichts anderes zu tun oder was?!
Die nächste eigentlich schon typische Oberösterreichische Aktion, wie um halb 4 Uhr
in der Früh, plötzlich Stephan, auch ein Freund aus Wels, neben mir
auftauchte um mich mehrere Runden zu begleiten. Er, um halb zwei
aufgestanden von Wels zum Rennen gefahren, um mich, den "Tirolerbuam" zu
unterstützen. Gänsehautfeeling pur!
Mein Team hat wahrscheinlich Langeweile. Die haben schon wieder
gerechnet. Ich brauche noch zwei schnelle Runden um noch vor 12 Uhr
Mittag Start/Ziel zu durchfahren, dann wird mir die Runde noch
zugebucht. Marinko, der leider das Rennen vorzeitig wegen Schmerzen unterbrochen
hatte, schnallte sich nochmal auf das Rad um mir 2 Runden Windschatten zu spenden.
Also gings mit jenseits der 30 km/h und dass nach 23 Stunden im Sattel, nochmal
so richtig zur Sache. Geschafft, knapp vor Mittag über die Ziellinie. Marinko sagte er
wollte mir helfen, ich glaube er wollte mich umbgingen!
Nach knapp 24 Stunden am Rad noch vierziger Rundenzeiten schlägt schon aufs Gemüht.
Nach 35 Runden 752 Kilometer, 31 kmh Schnitt und immerhin 6300 hm, neuer
persönlicher Rekord beim 24h Radmarathon in Grieskirchen, wurde ich
auf den 9 Rang gereiht. Sieger? Na wer wohl, Franz Venier mit 39 Runden.
Danke sagen möchte ich meinem Team Lydia, Christine und Pepe dass wie
immer perfekt gearbeitet hat, Tag und Nacht für mich da war und mir
diesen Erfolg ermöglicht haben. Ebenso Tamara und Marinko, die mich
später auch noch mitbetreut haben, besonders Marinko für die schnellen
Runden. Nicht zu vergessen Sonja und Christian die immer im
Hintergrund arbeiten, die Betreuer versorgen und auch mich
unterstützen und betreuen. Stephan für die Begleitung, vorallem bei
der Tageszeit oder eher Nachtzeit und nicht zu vergessen die Familie
Humer die uns "Lausbuam", wie die Dame des Hauses so schön sagte,
ihren Hof zur Verfügung stellte.
Danke an den RCO und bei allen Grieskirchnern und Nachbargemeinden für das unermüdliche Anfeuern.
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24h Rennen Kelheim 2012
21.7.- 22.7.2012
Rundenlänge: 17,2 km
Höhenmeter/Runde: 180
Absolvierte Runden / KM / HM: 37 Runden / 636,4 km / 6.660 HM
Gesamtrang: 20
Aber WARUM aber....???
Also eines vorweg, mit Platz 20 beim 24h Rennen im deutschen Kelheim
ist nur das Minimalziel erreicht!
Oder sollte ich nach dem Rata und Grieskirchen mit der erbrachten
Leistung nicht doch zufrieden sein? Immerhin nach knapp 2000
Rennkilometer, etwa 26000 Höhenmeter, war Kelheim das 3. Rennen über
24 Stunden in 4 Wochen und mit dem 24h Tourenskilauf in Gastein im März
bereits das 4. Event im heurigen Jahr.
Als unmotiviert möchte ich es nicht bezeichnen aber es ging halt nicht
alles so locker von der Hand wie sonst.
Das bescheidene Wetter tat das seine dazu.
Auch der Stadt Kelheim, ein idyllisches Örtchen in Mittelbayern, sowie
dem Veranstalter kann man keine Vorwürfe machen.Es war alles perfekt organisiert.
Pünktlich zum Start um 14.00 Uhr goss es wie aus Kübeln und das ging
einige Stunden so weiter.
Nach zwei, drei Runden war man schon pfitschnass bis auf die Knochen.
Wie sollte man dass durchstehen, fragte ich mich schon nach wenigen
Stunden! Ganz ehrlich ich hab schon mit dem Aufhören spekuliert. Aber
zum Glück einen klaren Kopf behalten und doch weiter gefahren.
Klaren Kopf? Ja, man fährt nicht 300 Kilometer nach Deutschland, bittet seine
Betreuer doch Urlaub zu nehmen, weil es ja so lustig ist Tag und Nacht
bei Regenwetter und kühlen Temperaturen jede halbe Stunde einen Typen
auf dem Rad, der auch noch miese Laune hat mit Essen und Trinken
hinterher zu laufen!
Die Strecke 17 Kilometer und 180 Höhenmeter pro Schleife sehr
attraktiv, mit einer schon anständigen Steigung und bei Nässe,
gefährliche Abfahrten.
Dass die Spitze wie immer wegsprintete als ob es kein morgen gäbe, war
eh schon bekannt, aber ich konnte diesmal von Anfang an nicht
mithalten. Deshalb wurde meine Taktik, von 24 Stunden hinterher fahren
und dann den Zielsprint gewinnen, verworfen! Nein Spass beiseite, ich
zog einfach meine Runden weil ich merkte heute ist einfach nicht's zu
holen.
Lydia und Pepe, meine treuen Betreuer in diesem Jahr und auch diesmal
wieder, hatten ein optimales Plätzchen zum Betreuen gefunden, glaubten
sie am Anfang zumindest.
Denn wie sich herausstellte, war die kleine Ausweiche am Fusse der
Steigung, der Ort, wo, ich glaube alle Teinehmer, ihr kleines Geschäft
erledigten. Also wenn man es positiv sieht war es gut dass es keine
Affenhitze hatte sondern frühsommerliche Temperaturen herrschten.
Nach etwa 7 Stunden entschloss ich mich meine nassen Sachen komplett
zu wechseln, da mir sehr kalt wurde und ich etwas Atemprobleme bekam.
Natürlich bei Rundenzeiten von so um die 30 Minuten verlor man mit
jedem Trikotwechsel eine Runde.
Die Strasse endlich halbwegs trocken, da fing es schon wieder an zu schütten.
Beim hinterherfahren in der Gruppe verhielt man sich wie ein 100 m
Schwimmer, immer den Kopf einmal links und einmal rechts, aus der Gischt
des Vordermannes, um atmen zu können.
Wie so oft ging es mir mit Fortdauer des Rennens immer besser und
ich konnte noch einige Plätze in der Nacht gutmachen.
Meine zwei Betreuer Lydia und Pepe, versorgten mich mit lecker Ensure
Plus, Gel's und Sonstigem, aber so richtig Essenslaune kam nie auf.
Aber lustig zu beobachten war, bei jeder Durchfahrt kam jemand hinterm
Baum hervor der offensichtlich gerade wieder sein kleines Geschäft
erledigte, also allein waren sie nie, meine Betreuer!
Am Stausackererberg, die höchste Stelle der Strecke, herschte
Partystimmung die ganzen 24 Stunden und überhaupt waren die Anwohner
sehr euphorisch und bejubelten Einem, trotz des schlechten Wetters.
Die Start/Ziel Durchfahrt auf Kopfsteinpflaster durch das Festzelt,
zur einen Seite rein, eine Spitzkehre um den Stadtbrunnen, vorbei an
hunderten gröhlenden Menschen und zur anderen Seite wieder raus, das
waren Tour de France Verhältnisse und jedesmal Gänsehaut.
Meine 37 Runden das entspricht 636 Kilometer, 6660 Höhenmeter und wie
schon gesagt Platz 20. von 148 Einzelstartern.
Aber Warum aber, war nicht mehr drinnen? Egal, im Nachhinein bin ich
doch zufrieden und meine Weste blieb trotz der wiedrigen Verhältnisse
weiss. Das wichtigste es war wieder ein geniales Rennwochenende den
wir hatten wieder viel Spass!
Meine Frau Lydia und Pepe waren dieses Jahr wieder meine Treuen und
selbstlosen Begleiter, dafür möchte ich Danke sagen. Es ist immer
wieder toll diese Erlebnisse bei den Rennen mit ihnen zu teilen.
DANKE!
P.S: Vielleicht sollten sie das nächste mal ein Tellerchen vor das
Betreuerzelt stellen, der eine oder andere Euro würde für die
Benützung des Baumes eventuell schon zusammen kommen! ;-)
Für diese Saison wird es dass wohl gewesen sein. Jetzt werde ich etwas
Wunden lecken und mich wieder für zukünftige Abenteuer motivieren.