Radsportler Manfred Kuen


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Mountain Attack 2012

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Genusstour am Freitag den 13.

Für mich sollte die Mountain Attack, nach meiner letztjährigen
Rennpause und trotz der wiedrigen Wetterverhältnisse, eine Genusstour
werden.
Mein Motto sollte sein, nur das Rennfeeling wieder aufzusaugen und zu geniesen
und mit Lockerheit versuchen eine gute Leistung abzuliefern.

Die „Mountain Attack“ ist einer der härtesten und
renommiertesten Tourenskimarathons, bei dem jährlich rund 800 Athleten
aus aller Welt an den Start gehen und hat sich als Top-Tourenski-Event,
mittlerweile weit über die Grenzen Österreichs
hinaus, als absoluter Klassiker etabliert.

Bei diesen „nächtlichen Attacken“ auf Saalbach Hinterglemms Berge
erleben die Tourenskisportler einen wahren Gipfelrausch, denn nicht
weniger als 6 Gipfel und 3008 Höhenmeter auf 40 Kilometer
Streckenlänge müssen beim Marathon bezwungen werden.
Punkt 16 Uhr fällt am Dorfplatz in Saalbach der Startschuss.
Im Laufschritt geht es mit den Ski in der Hand bis zum
Fusse des Schattberg.
Dort erst werden die Ski angeschnallt, denn schon
der erste knackige Anstieg zum 2017 m hohen Schattberg wartet mit 70 %
Steigung.

Wenn der erste Athlet – um ca 16:40 Uhr - den Schattberg-Gipfel
erreicht, bricht die Dunkelheit über das Glemmtal herein, doch noch
einige Gipfel liegen vor den Teilnehmern bevor Sie ins Ziel nach
Saalbach kommen. Ein Vergleich, der die Leistung eines jeden
Marahton-Teilnehmers verdeutlicht: Ein durchschnittlicher Wanderer
würde dieselbe Strecke in rund 15 Stunden erwan-
dern!

Ich brauchte etwas über eine Stunde für die erste Rampe auf den
Schattberg. Oben Sturmböen die einem den Atem nehmen und der Schnee schmerzte
wie Nadelstiche auf der Haut. Kurze Fellabfahrt und weiter auf den
2096 hohen Westgipfel. Das erste mal Fell runter, für die vom
Tagesschibetrieb gezeichnete schwierige Abfahrt nach Hinterglemm, aber
nur um dort wieder aufzufellen und rauf auf den Zwölferkogel. Der
Veranstallter sah sich gezwungen die Strecke um etwa 300 hm zu
verkürzen, da die Sturmböen jenseits der 100 km/h auf den knapp 2000m
hohen Zwölferkogel, nicht zu verantworten waren.
An der Mittelstation, Fell wieder ab, eine über 2km lange Skatingstrecke im
coupierten Gelände, runter zur Hochalm, auffellen, rauf auf das Hasenauer Köpfl
weiter zum 1818m hohen Reiterkogel.
Die Abfahrten bei Dunkelheit schlechter Sicht und Schneegestöber, die
Finger und Gesicht klamm bei Kälte bis zu -12° kosteten einem die
letzten Körner. Einige Athleten hofften auf einen, aus dem nichts
auftauchenden Lichtstrahl einer Stirnlampe eines anderen Teilnehmers, um diesem bis
zum unvermeidlichen Sturz zu folgen.
Eine zweite Fellabfahrt zum Wetterkreuz und dann rauf zum letzten
Kontrollpunkt dem Bernkogel auf 1740 hm.
Ein letztes mal das Fell runter, wieder eintauchen in eine stockdunkle Nachtabfahrt,
um von der im Tal gröhlenden Menge im Ziel erwartet zu werden.
Nach einer Zeit von 3,37 Stunden, Rang 130, war ich erfroren bei
meiner Genusstour im Ziel und wieder kann ich was von meiner
"ToDo-Liste" abhacken.

Sieger wie im Vorjahr der Spanier Kilian Jornet Burgada in der Zeit 2,17 Stunden.


© 2017 by Lydia Kuen | kuen.manfred@gmail.com

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